ÖDP zum „Love Family Park“ auf dem Hechtsheimer Messegelände

Mainz. Die ÖDP-Fraktion hält es für unverantwortlich, am 4. Juli 2015 erneut eine Techno Party auf dem Hechtsheimer Messegelände zu veranstalten. „Die Stadt nimmt offenbar die Sorgen der Anwohner nicht ernst und bürdet ihnen erneut eine ganztägige Dauerbeschallung auf“, kritisiert der Lärmbeauftragte der ÖDP, Dr. Peter Schenk.

An dieser Einschätzung ändere auch das externe Lärmgutachten nichts, das die Stadt zum sogenannten „Love Family Park“ in Hechtsheim in Auftrag gegeben hatte. Auch wenn der zulässige Grenzwert bei den Lärmpegelmessungen gerade noch so eingehalten wurde: „Das Gutachten berücksichtigt nicht das tiefe Wummern, das zwar kaum hörbar, aber ebenso gesundheitsschädlich für den menschlichen Organismus ist“, erklärt Schenk. Denn sämtliche Messungen wurden in dB(A) vorgenommen. Neuere Bestrebungen fordern jedoch zunehmend auch Messungen in dB(C), welche die tiefen Frequenzen mit hohem Schalldruck darstellen können. Für Fluglärmmessungen wird diese Technik schon seit langem von den Experten der Fluglärminitiativen im Rhein-Main-Gebiet angemahnt.

„Außerdem muss die Stadt auch berücksichtigen, dass es beim ‚Love Family Park’ nicht nur um kurzfristige Lärmspitzen geht. Die Menschen der Umgebung müssen einen ganzen Tag ununterbrochen unter diesem Lärm leiden“, so Schenk. Die ÖDP erinnert daran, dass die Veranstaltung „Mainz Olé“ 2 Wochen später an gleicher Stelle denselben Ärger verursachen wird.

Für 2016 fordert die ÖDP ein Umdenken der Messegesellschaft, die auch eine Verantwortung gegenüber ihren Nachbarn in den umliegenden Wohngebieten trägt. „Die Messegesellschaft sollte abwägen, ob die Einnahmen aus solchen Events noch in Relation zum damit verbundenen Aufwand und Ärger stehen“, fordert Prof. Dr. Felix Leinen, Stadtratsmitglied aus Hechtsheim. Die Stadt Mainz jedenfalls müsse konsequente und vor allem effektive Vorkehrungen zum Schutz der Anwohner vor einer 12 Stunden dauernden Lärmbelästigung treffen.